Zutaten für 6 Gläser à 200 ml

  • 1 kg Erdbeeren
  • 1 Bio-Zitrone
  • 500 g Gelierzucker 2:1

Erdbeermarmelade mit Gelierzucker

Gelierzucker ist (wieder) so ein Produkt, das Niemand missen möchte. Also ich zumindest nicht. Meine Oma hat den Sinn noch nicht so ganz verstanden. Nimm doch einfach normalen Zucker, hat sie früher immer gesagt. Aber ich steh’ auf Gelierzucker. Kommt nämlich mit einer Gelinggarantie daher. Und die braucht es als startendes „Marmeladenmädchen“. Ich greife im Supermarkt ganz selbstverständlich zum Gelierzucker 2:1. Habe ich irgendwo mal aufgeschnappt. Ob’s die richtige Wahl ist?

Gelierzucker 2:1

Wie bei allen anderen Varianten auch, ist der Gelierzucker 2:1 eine Mischung aus Zucker und Geliermittel, wobei der Zucker hier einen höheren Pektingehalt hat. Du brauchst weniger Zucker, dafür aber mehr Frucht. Oder andersrum. Die erste Zahl gibt nämlich Auskunft über die Frucht, die zweite Zahl über den Zucker. Also mehr Frucht und weniger Zucker. Oder vereinfacht ausgedrückt: Doppelt so viel Frucht wie Zucker. Einziger Nachteil: je weniger Zucker, desto kürzer die Haltbarkeit.

Es gibt auch Gelierzucker 3:1. Schmeckt noch weniger süß. Muss dafür aber auch relativ schnell verzehrt werden.

Gelierzucker 1:1

Der Klassiker unter den Gelierzuckern. Um nicht zu sagen – der Erste. Für die Angeber unter euch: 1965 brachte Pfeifer und Langen Gelierzucker 1:1 als ersten Gelierzucker auf den Markt. Im Vergleich zu meinem Lieblingsprodukt muss du hier mehr Zucker verwenden. Also gleiche Teile Frucht und Zucker. Ist daher auch süßer, aber hält sich auch länger.

Erdbeermarmelade ohne Gelierzucker

Meine Oma hat ihre Marmelade immer ohne Gelierzucker gekocht. Stattdessen hat sie ganz normalen (Haushalts-)Zucker verwendet. Und ein bisschen Zitronensaft. Die Zubereitung ist (fast) so einfach wie die mit Gelierzucker. Erdbeermarmelade ohne Gelierzucker braucht einfach nur ein bisschen mehr Zeit. Also nichts für eben mal gerade so.

  1. 1kg Erdbeeren putzen und vierteln. Mit 400 g Zucker mischen und eine halbe Stunde ziehen lassen, abtropfen lassen.
  2. Erdbeersaft mit 350 g Zucker aufkochen und ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
  3. Erdbeeren und Saft einer halben Zitrone dazugeben und unter Rühren 15-25 Minuten köcheln lassen, bis die Marmelade fest wird. In Schraubgläser füllen und auf den Kopf stellen.

Aber braucht es dafür nicht Pektin?

Ja und nein. Pektin brauchst es nur, wenn deine Erdbeeren nicht ausreichend Pektin von Natur aus mitbringen. Und das kommt leider ziemlich oft vor. Vor allem dann, wenn du zu frühen (unreifen) Erdbeeren greifst. Pektin ist nämlich ein Bindemittel, das dafür sorgt, dass deine Marmelade fest wird. Äpfel, Quitten und Johannisbeeren haben von Natur aus einen hohen Pektingehalt. Erdbeeren leider nicht. Wenn du also auf Nummer sicher gehen möchtest, dann einfach 20 g Apfelpektin-Pulver auf 500 g Erdbeeren verwenden.

Apropos Quitten: Hast du schon mal Quittenbrot probiert? Dieses geleeartige Konfekt mit Zuckermantel? Hüpf mal rüber, es schmeckt großartig.  

Erdbeermarmelade ohne Kochen

Keine Lust auf Kochen? Kein Problem! Du kannst deine Erdbeermarmelade auch ganz einfach ohne Kochen herstellen. Dafür Gelierzucker kaufen, der extra dafür vorgesehen ist. Erdbeeren putzen und klein schneiden. Dabei gammelige Früchte unbedingt entfernen. Diese verderben deine Marmelade schneller. Anschließend mit Gelierzucker (ohne Kochen) mischen und mit einem Stabmixer pürieren. Fertig ist deine Marmelade – so einfach und hausgemacht.

Unbedingt beachten, dass sich Marmelade ohne Kochen maximal 14 Tage aufbewahren lässt. Dafür in Gläser füllen und in den Kühlschrank stellen.

Wie bleibt Erdbeermarmelade rot?

Ich habe meinen ersten Marmeladenversuch ja oben schon kurz erwähnt. Der Geschmack eine Eins. Die Optik – nunja – ausreichend. Beim zweiten Mal hingegen hat alles ganz wunderbar geklappt. Anfängerglück? Wahrscheinlich. Meine Freundin Marie hat mir nämlich vor einer Weile auch von ihrer braunen Marmelade erzählt. Zuerst rot und dann braun. Und damit scheinen wir nicht die Einzigen zu sein. Schwuppdiwupp haben mir auch meine Kollegen ihr Leid geklagt. Und weil ich nicht mein Leben lang auf das Anfängerglück hoffen kann, wollte ich es genauer wissen. Das Netz spuckt schließlich allerhand Tipps und Tricks für rote Erdbeermarmelade aus. Ob’s was bringt?

Fünf Erdbeermarmeladen nebeneinander, die auf ihre Optik getestet wurden
Omas Erdbeermarmelade ist die Beste? Ja, das stimmt. Aber da geht noch mehr.

Klassische Erdbeermarmelade

Fangen wir mit der klassischen Marmelade an. Ist ruckzuck zusammengerührt und hat (natürlich) auf ganzer Linie überzeugt. Der Geschmack – fruchtig, aber nicht unnatürlich. Die Optik – richtig schön rot. Nur eine andere Marmelade konnte an dem klassischen Rezept vorbeiziehen.

Erdbeermarmelade aus TK-Erdbeeren

Das Gute an TK-Produkten ist ja, dass sie das ganze Jahr über verfügbar sind. Ob das sein muss? Nein! Unser Test hat nämlich gezeigt, dass die Marmelade aus TK-Früchten nicht an das Original rankommt. Die Optik – gut. Der Geschmack aber zu intensiv, fast schon künstlich.

Marmelade mit 1:1 Gelierzucker

Ich verwende am liebsten 2:1 Gelierzucker. Ist einfach eine sichere Nummer. Und hat weniger Zucker als die 1:1 Variante. Zucker soll aber angeblich für den Erhalt der Farbe sorgen. Ob’s stimmt? Die Optik – gut. Aber geschmacklich (tatsächlich) viel zu süß. Nicht empfehlenswert.

Marmelade ohne Gelierzucker

Ohne Gelierzucker geht’s natürlich auch. Hat ziemlich lecker geschmeckt. Einfach nicht so süß. Die Marmelade war am Ende aber doch sehr flüssig. Wahrscheinlich waren die Erdbeeren noch nicht reif genug. Die Optik – ok. Das Rot nicht ganz so intensiv wie ihre Vorgänger.

Marmelade, die eingefroren wird

Die letzte Marmelade. Und damit ist klar: der Testsieger. Das Rezept von Nummer eins geklaut. Also quasi eine klassische Erdbeermarmelade, die aber nach dem Kochen eingefroren wird. Natürlich im Glas. Der Geschmack wie oben beschrieben. Also richtig schön fruchtig. Und die Optik – strahlend rot. Und das auch noch nach Wochen. Oder Monaten. Theoretisch auch nach Jahren.

Warum wird Erdbeermarmelade überhaupt grau bzw. braun?

Das Schlüsselwort hier ist Oxidation. Nein, ich möchte dich jetzt nicht mit chemischen Formeln quälen. Chemie habe ich in der 10. Klasse abgewählt. War einfach nicht mein Fach. Aber durch Wärme, Licht und Luft kommt es eben zu einer Oxidation und deine Marmelade verfärbt sich. Daher immer kühl und dunkel – am besten wie oben gelernt im Gefrierfach lagern.

Wie viel Marmelade aus 1 kg Erdbeeren?

Du fragst dich, wie viel Marmelade du aus 1 kg Erdbeeren bekommst? Puh – schwierige Frage. Das hängt natürlich von der Größe deiner Gläser sowie vom Gelierzucker ab. Ich kann dir daher nur einen Richtwert sagen: 1 kg Erdbeeren ergibt ungefähr 6-7 Gläser à 200 g.

Das Rezept für deine Erdbeermarmelade

SO WIRD’S GEMACHT:

  • 1Erdbeeren waschen, putzen und in Stücke schneiden. Zitrone heiß abwaschen, Schale abreiben und Saft auspressen.
  • 2Erdbeeren mit Gelierzucker, Zitronenschale und –saft in einen Topf geben und aufkochen lassen.
  • 3Schaum mit einer Kelle abschöpfen und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Gelierprobe machen.
  • 4Nach Belieben pürieren und in saubere, gut verschließbare Gläser füllen. Auf den Kopf stellen.