Okonomiyaki – Japanischer Gemüse-Pfannkuchen
Auch dieses Essen ist meinem Verlangen nach asiatischem Essen zu verdanken. Schon länger interessiere ich mich für die japanische Küche, auch und vor allem abseits von Sushi. Sushi schön und gut und ich liebe diesen gesäuerten Reis, aber der Japaner an sich ißt doch nicht den lieben langen Tag Sushi und Miso-Suppe, oder? Im heiß geliebten Sasaya aß ich schon anderes als Sushi, einmal eine sehr schöne, wahnsinnig aromatische Suppe und beim Januar-Besuch ein Donburi mit Schweinebauch, also weder Fisch noch wirklich viele Algen. Aber, ach, dieses Donburi! Könnte mich davon nur ernähren! Sooo lecker!
Also machte ich mich auf die Suche nach einem Buch über die japanische Alltagsküche und wurde fündig: Es heißt „Itadakimasu – Guten Appetit auf Japanisch“ und ist wirklich schön aufgemacht. Wenn ich mal etwas mehr gekocht habe daraus, stelle ich vielleicht genauer vor.
Aber erstmal hat mich das Okonomiyaki angelacht. Es wird gemeinhin auch japanische Pizza genannt, weil man alles benutzen kann, was man mag, aber eigentlich ist eher ein Pfannkuchen. Der Grundteig besteht aus Mehl, Ei und kalter Dashi-Brühe (hier Gemüsebrühe, da ich die Dashi gerade nicht da hatte, geht auch gut!), in den dann die restlichen Zutaten gegeben werden. Was glaub ich (war ja noch nie in Japan) immer mit drin ist: Weißkohl. Hört sich erstmal seltsam an, aber ist wirklich schmackhaft. Und da ich noch einiges von einem Spitzkohl da hatte, wurde kurzerhand ganz schnell der Okonomiyaki-Teig zusammen gerührt. Im Rezept sind eigentlich noch Shrimps und Bacon vorgesehen, aber hatte ich alles nicht da und wollte (wieder) komische kleine Gemüsereste verbasteln. Also kam noch eine grob geraspelte Möhre, feingehackte Austernpilze und ’ne Schalotte mit rein. Ich hatte ja etwas Zweifel, ob der Teig das ganze Gemüse und die Pilze zusammenhält, aber ja. Sind wunderbar gebacken. Ging ganz einfach! Und bevor sich die geneigte Leserschaft wundert (ich tat es auch), es kommen wirklich keine Gewürze ran, nicht mal Salz und Pfeffer. Deswegen ist es umso wichtiger, dass man eine kräftige etwas süßsaure Sauce, und zwar ordentlich, drauf gibt. Im Buch war noch ein Rezept dafür angegeben, aber ich hatte fertige original japanische Sauce da, so dass ich die benutzte. Wenn man sie nicht hat, kommt am ehesten britische HP-Sauce o.ä. ran.
Interessanterweise schmeckten die Okonomiyaki ein wenig nach Fisch, auch wenn keinerlei fischige Zutat dran war. Seltsam, aber richtig lecker! Sie sind auch noch kalt am nächsten Tag köstlich, so dass sie sich perfekt für die Bento-Box eignen. Demnächst werde ich einfach mal in die Großproduktion einsteigen und welche auf Vorrat für den Tiefkühler braten, dann aber nur in Esslöffelgröße, damit sie besser in die süß-kleinen Boxen passen 🙂
Für alle, die jetzt mal Lust auf herzhafte Pfannkuchen japanischer Art haben, hier das supersimple Rezept:
Okonomiykai
Zutaten für 2 Portionen:
Für dem Teig
100 g Weizenmehl
1 Ei
100 ml kalte Dashi-Brühe (hier: Gemüsebrühe)
Füllung:
1/4 Spitzkohl, ganz feinen Streifen
1 Schalotte, fein gewürfelt
1 kleine Möhre, geraspelt
100 g Austernpilze, fein gewürfelt
neutrales Öl
ordentlich Okonomiyaki-Sauce
(1) Die Zutaten für den Teig klumpenfrei miteinander verrühren und so lange stehen lassen bis das Gemüse vorbereitet ist.
(2) Die kleingeschnittenen Gemüse in den Teig geben und gut durch rühren, so dass alle Gemüse mit dem Teig in Berührung kommen.
(3) Eine mittelgroße Pfanne heiß werden lassen, dann das Öl darin erhitzen. Die Hälfte des Okonomiyaki-Teiges hinein geben, flach streichen und einige Minuten bei höherer Hitze (3-4 von 6) braten bis erkennbar ist, dass der Rand braun ist. Dann das Okonomiyaki mit Hilfe vom zwei breiten Kochlöffeln umdrehen und von der anderen Seite auch goldbraun backen lassen. Insgesamt dauert es schon so 10-15 Minuten bis sie gar sind. Aus der Pfanne holen. Mit der zweiten Hälfte des Teiges genau so verfahren.
(4) Die fertigen Okonomiyaki mit der Okonomiyaki-Sauce bestreichen und
genießen!