Gâteau Berbelle nach Wolfram Siebeck oder auch der wahrscheinlich beste Schokoladenkuchen der Welt!
Es gibt eine ziemlich eherne Regel in meiner Küche. Es wird nicht gebacken. Jedenfalls nicht von mir. Wenn also jemand von Euch gerne mal… dann stehe ich dem natürlich nicht im Wege. ;)Ich weiß nicht, woher diese “Abneigung” rührt. Und interessanterweise habe ich lieber gebacken, als ich noch weniger ambitioniert gekocht habe. Ich erkläre es mir damit, dass ich beim Backen keinen Einfluß mehr auf den eigentlichen Prozeß nehmen kann. Wo ich doch das Rühren, Abschmecken, Naschen, Wenden und Begießen auf dem Herd so liebe. Wenn der Teig einmal gerührt ist, in seiner Form ruht und dann in den Ofen geschoben wird – das macht mich ganz nervös. Dieses Warten darauf, ob es auch was geworden ist – ist der Teig durch? Klebt er am Ende noch? Ist er “schlierig” oder trocken? Saftig? Fällt alles auseinander, wenn ich das “Kunstwerk” aus der Form hebe? Nee nee, das ist nichts für mich. Und ich verneige mich tief vor allen Backkünstlerinnen und -künstlern, die gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit die Blogs mit Weihnachtsgebäck füllen. Meine letzten Kekse habe ich vor etlichen Jahren gebacken, als unsere Tochter noch klein war. Da wurde ausgestochen und mit Zuckerguß bestrichen, dass es eine Freude war. Mit Kindern macht einfach vieles mehr Spaß.Auch habe ich als Weihnachtsgeschenk für P. mal ein Mahjongspiel “eingebacken”. D. h. es wurde mit Backpapier eingeschlagen, dieses rundherum mit Kouvertüre bestrichen, in die dann selbst gebackene Kekse gedrückt wurden. Mit Zuckerguß stand dann noch “Merry Christmas” darauf. Leider gibt es davon nur ein Dia, so dass ich es Euch hier nicht zeigen kann.
Jetzt zur Ausnahme.
Es gibt da einen winzig kleinen Kuchen, der gelingt sogar mir. Und geht so schnell und unkompliziert, dass ich ihn gerne mal als Dessert mache. Eigentlich ist er eine gebackene Mousse, so ähnlich ist er in der Zubereitung. Wie mein Lieblings-Mousse-Rezept stammt auch dieses von Wolfram Siebeck. Und als am ersten Advent bei meiner Schwester ein “Geschwister-Adventskaffeetrinken” stattfand und sie selbst den komplizierten Teil übernahm, nämlich für meinen Bruder eine Rotweinkuchen zu backen, der wohl außer Rotwein nicht mehr vieles Andere enthält, was man so geläufig zum Backen benötigt 😉 (Allergie! Allergie!) und doch noch am Ende fantastisch geschmeckt hat – was mache dann ich? Den einzigen Kuchen, den zu Backen mich nicht an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringt.Und der besser wird, wenn man ihn noch 2 Tage durchziehen lässt, also habe ich gleich 2 gemacht. Muss sich ja lohnen! 😉
Rezept für eine Gâteau Berbelle für eine 18 cm Form:
- 100 g feine Schokolade, mindestens 70, besser 80 %
- 140 g Butter
- 120 g Zucker
- 90 g Mehl
- 1 Msp. Backpulver
- 3 Eier
- 3 EL weißer Rum
- 2 EL Mandeln, Plättchen oder Stifte
- Salz
- Sahne zum Bestreichen
Butter und Eier sollten Zimmertemperatur haben. Die Eigelb mit der Butter, dem Rum und dem Zucker schaumig aufschlagen. Die Schokolade schmelzen, in die Eigelb-Butter gießen und gründlich verrühren. Mehl und Backpulver dazugeben und zu einem glatten Teig rühren.
Die Eiweiß mit einer Prise Salz sehr steif schlagen, davon erst 2 EL glatt unter den Teig rühren, den Rest vorsichtig unterheben, möglichst ohne den Schnee zu zerstören.Eine kleine Springform oder einen Tortenring mit 18 cm Durchmesser ausbuttern und den Teig einfüllen. Bei 180° C auf der mittleren Schiene ca. 15 Minuten backen
dann die Mandeln aufstreuen und weitere 20 Minuten backen lassen.Auskühlen, in eine Alufolie wickeln und mindestens 24 Stunden durchziehen lassen.Vor dem Servieren mit leicht angeschlagener Sahne bestreichen.
Mit einem Gläschen Portwein der perfekte Genuss für den 1. Advent! Und es war wieder sooo einfach, vielleicht werde ich mutig und back uns doch noch ein paar Kekse…